Unter (angehenden) Juristen finden sich seit jeher musikalische Begabungen – Namen wie Heinrich Schütz, Georg Friedrich Händel, E. T. A. Hoffmann, Konrad Reicker legen dafür Zeugnis ab. Insofern ist der Gründung des Deutschen Juristenorchesters eine Logik nicht abzusprechen.
Im Jahr 2008 wollten einige Juristen, die bereits vorab in verschiedenen Besetzungen musiziert hatten, ihre musikalischen Aktivitäten erweitern. Ein richtiges Sinfonie-Orchester, das war die leitende Ambition - mit vollständig besetzten Holzbläsern, Blechbläsern und Pauken, vor allem mit vielen Streichern. Nur ein solcher Klangkörper würde musikalisch anspruchsvolle Programme verwirklichen können.
Kurzfristig konnten bereits für das erste Projekt im Jahr 2009 so viele Musikerinnen und Musiker mit verschiedenen Instrumenten begeistert werden, dass das
Orchester von Beginn an in einer vollen sinfonischen Besetzung auftritt mit etwa 50 Musikerinnen und Musikern.
Die Musikerinnen und Musiker kommen zu zwei bis drei verlängerten Probenwochenenden im Jahr zusammen, wobei das letzte der Probenwochenenden in einem Kalenderjahr mit einem Konzert abschließt. Die
Konzertorte wechseln dabei jedes Jahr. Im Sinne einer vertieften Auseinandersetzung und Interpretation wird meistens eines der Werke in das Projekt des nächsten Jahres übernommen, so dass in jedem
Jahr ein Werk neu einstudiert wird und ein anderes noch intensiver ausgefeilt wird.
Die Orchestermitglieder tragen die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung selbst. Abhängig vom Veranstaltungsort werden aus den Konzerteinnahmen regelmäßig soziale Projekte
gefördert.
Sinfonien:
Beethoven, Ludwig van: Sinfonie Nr. 5 c-moll op. 67
Beethoven, Ludwig van: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Pastorale
Brahms, Johannes: Sinfonie Nr. 1 c-moll op. 68
Brahms, Johannes: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Dvořák, Antonín: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88
Dvořák, Anotnín: Sinfonie Nr. 9 e-moll op. 95 Aus der neuen Welt
Mozart, Wolfgang Amadeus: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 Prager Sinfonie
Schumann, Robert: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Rheinische Sinfonie
Tschaikowsky, Peter: Sinfonie Nr. 5 e-moll op. 64
Andere Orchesterwerke:
Badelt, Klaus: Medley aus der Filmmusik zu Pirates of the Caribbean (Fluch der Karibik)
Bernstein, Elmer: Suite aus der Filmmusik zu The Magnificent Seven (Die glorrichen Sieben)
Brahms, Johannes: Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11
Beethoven, Ludwig van: Ouvertüre op. 84 Egmont-Ouvertüre
Grieg, Edvard: Suite op. 40 Aus Holbergs Zeit
Haydn, Joseph: L'incontro improvviso Hob. Ia:6 - d-moll (ouvertura)
Mendelssohn-Barthody, Felix: Ouvertüre op. 26 Hebriden-Ouvertüre
Moross, Jerome: Ausschnitt aus der Filmmusik zu The Big Country (Weites Land)
Rossini, Gioachino: Ouvertüre zur Oper Die Italienerin in Algier
Sibelius, Jean: Sinfonische Dichtung op. 26 Finlandia
Silvestri, Alain: Medley aus der Filmmusik zu Forrest Gump
Weber, Carl Maria von: Ouvertüre zur Oper Der Freischütz
Williams, John: Suite in vier Sätzen aus der Filmmusik zu Star Wars
Solokonzerte:
Bach, Carl Philipp Emmanuel Concerto per flauto d-moll Wq. 22
Bruch, Max: Adagio für Violoncello und Orchester op. 47 Kol Nidrei
Bruch, Max: Konzert für Violine und Orchester g-moll op. 26
Elgar, Edward: Konzert für Violoncello und Orchester e-moll op. 85
Grieg, Edvard: Konzert für Klavier und Orcheter a-moll op. 16
Mozart, Wolfgang Amadeus: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 27 B-Dur KV 595
Rachmaninow, Sergei: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-moll op. 18
Schubert, Franz: Lieder in Bearbeitungen für Orchesterbegleitung von Franz Liszt und Max Reger
Die junge Nonne - D. 828
Du bist die Ruh' - D. 776
Gretchen am Spinnrad - D. 118
Strauss, Franz: Konzert für Waldhorn und Orchester c-moll op. 8
Weber, Carl Maria von: aus Der Freischütz - Arie der Agathe: Wie nahte mir der Schlummer
Weber, Carl Maria von: aus dem Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 74 - Sätze 2 und 3
Wieniawski, Henryk: Thème original varié op. 15 für Violince und Orchester
Mit dem Konzert in München im Jahr 2009 wurde die Stiftung Pfennigparade unterstützt, die sich die Förderung behinderter Menschen zur Aufgabe gemacht hat. Im Jahr 2010 wurde der Weiße Ring e.V. unterstützt und im Jahr 2011 das Kinderhospiz in Oldenburg. Im Jahr 2012 spielte das Orchester im Rahmenprogramm des Deutschen Juristentages in einem Konzert in München das Klavierkonzert in a-moll von Edvard Grieg. Mit dem Konzert in Schwetzingen im Jahr 2013 wurde der Kinderförderfonds südliche Kurpfalz unterstützt - eine gemeinsame Initiative des Diakonischen Werkes und des Caritasverbandes. Das Konzert in Stadtlauringen im Jahr 2014 wurde anlässlich der Verabschiedung und der Fahneneinholung der US-Army in Schweinfurt gespielt. Nach der Konzertreise nach Litauen im Jahr 2015 fand das Konzertwochenende im Jahr 2016 in Aschaffenburg statt zu Gunsten der Lebenshilfe Werkstätten e.V. Schmerlenbach. 2017 fanden zwei Konzertwochenenden statt. Das erste Konzertwochenende in Leipzig wurde zu Gunsten des Vereins Schloss Schönefeld unterstützt, der geistig behinderte Menschen durch Förderangebote für Kinder, Wohngruppen und therapeutische Angebote unterstützt. Das zweite Konzertwochenende im Jahr 2017 fand in Trier statt und schloss mit einem Konzert ab zum 25.jährigen Jubiläum der Europäischen Rechtsakademie (ERA), zu dem wir von der ERA eingeladen wurden. Im Jahr 2018 folgte eine Konzertreise nach Rumänien mit einem Konzert in Bukarest, zu dem wir von dem Nationalkollegium Dinu Lipatti (Bukarest) eingeladen wurden. Im Jahr 2019 fand das Benefizkonzert zu Gunsten des Klosters Wettenhausen statt. Wegen der Corona-Pandemie konnten in den Jahren 2020 und 2021 keine Konzerte stattfinden, auch die Durchführung von Probenwochenenden war nur eingeschränkt möglich. Im Jahr 2022 spielten wir in der Trinitatiskirche in Wolfenbüttel wieder ein Konzert mit einem großen sinfonischen Programm. Die Spendeneinnahmen dieses Konzertes kamen in vollem Umfang dem Hospizverein Wolfenbüttel zugute. Bei einer Orchesterreise nach Knappenberg (Österreich) im Jahr 2023 erfolgte ein Werkstattkonzert mit dem vierten Satz aus der Sinfonie Nr. 1 von Johannes Brahms. Im Jahr 2024 folgte auf Einladung des Deutscher Juristentag e.V. ein Konzert im Rahmen der Auftaktveranstaltung des 74. Deutschen Juristentages (djt).
Zur Regelung organisatorischer Zuständigkeiten ist das Orchester als eingetragener Verein konstituiert, der im Vereinsregister des Amtsgerichts Mannheim eingetragen ist.
Die Vorstandsmitglieder verstehen ihre Funktion neben dem direkten eigenen Engagement auch als koordinierend für die Zusammenführung entsprechender Aktivitäten der Orchestermitglieder. Ein derartiges, über das reine Musizieren hinausgehendes Engagement der Orchestermitglieder ist ausdrücklich erwünscht.
Gemäß seiner Satzung verfolgt das Deutsche Juristenorchester e.V. gemeinnützige Zwecke und ist berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Die Gemeinnützigkeit ist durch einen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Karlsruhe-Stadt bestätigt worden.